Portraits

Freiwillige im Einsatz

Wind im Gesicht, Blütenduft in der Nase

Seit dem letzten Sommer entdecken Bewohnende des Pflegeheims Sennhof in Vordemwald ihre Umgebung neu. Dies ist möglich dank Freiwilligen wie der 37-jährigen Stefanie Schärer, die mit ihnen Ausfahrten mit der E-Rikscha unternehmen.

Wie kamst du zu deinem Engagement?
Ich bin in der Verwaltung des Sennhofs angestellt und wurde direkt von unserer Freiwilligen-Verantwortlichen angefragt. Da viele der Freiwilligen schon älter sind und man für das Fahren der Rikscha fit sein muss, hat sie nach jüngeren Personen gesucht. Ich war leicht zu überzeugen, da ich schon länger vorhatte, mich freiwillig zu engagieren. Wegen meines 100 %-Arbeitspensums und anderen Verpflichtungen bin ich dies aber nie angegangen. Es war also super, dass sie mich direkt angesprochen hat!

Kannst du uns mehr über deine Aufgaben erzählen?
Die Ausflüge finden von Frühling bis Herbst an den Wochenenden statt. Eine Rundfahrt mit der Rikscha dauert etwa 30 Minuten, in der Regel mache ich drei Fahrten hintereinander. Dabei fahren wir durch ruhige, kleine Strassen, dem Bach entlang und vorbei an Bauernhöfen mit schönen Geranien, kleinen Kälbern, Geissen oder Hühnern. Zwischendurch halten wir an. Die Fahrgäste können die Natur riechen, die Pflanzenwelt beobachten oder den Wind spüren. Bei Ausfahrten am Morgen sehen wir auch wilde Tiere wie Rehe, Reiher oder Hasen.

Was gefällt dir besonders gut?
Viele Fahrgäste kennen die Umgebung von früher und sehen dabei Altbekanntes oder Dinge, die sich verändert haben. Es ist fast ein bisschen wie Heimatkunde: Sie erzählen, wo sie aufgewachsen sind oder wen sie in der Umgebung kennen. Sie schwatzen gerne und suchen den Austausch. Die Ausfahrten machen sie glücklich und sie sind sehr dankbar. ­Davon profitiere auch ich – es ist eine schöne Abwechslung für uns beide und wir haben gemeinsam Spass, denn ich bin natürlich auch gerne draussen!

Was motiviert dich?
Den Bewohnenden etwas Gutes zu tun und sie aus dem Alltag zu holen. Es ist schön, Zeit mit ihnen zu verbringen, und sie geniessen es, einmal mit jemandem ausserhalb ihres Wohnbereichs zu sprechen. Auch dass sie in ihrem Alter etwas erleben, das sie noch nie gemacht haben, motiviert mich. Sie zehren jeweils lange von den Ausflügen. Die meisten, die einmal mitgefahren sind, wollen wieder mitkommen.

Engagierst du dich noch anderweitig freiwillig?
Neben dem Rikscha-Fahren engagiere ich mich auch an unseren Sommerabenden. Hier wird zum Beispiel Musik gespielt und es treten Künstler auf. Wir Freiwilligen tanzen, schunkeln mit den Bewohnenden, ­servieren Getränke oder etwas Süsses. Zudem bin ich als Freiwillige für Tiertransporte bei der Schweizerischen Tiermeldezentrale tätig. Dort unterstütze ich Menschen, deren Katzen weit weg von zu Hause gefunden werden, sie aber selbst nicht abholen können.

Dieses Portrait ist in unserem Magazin benevol Nachrichten mit dem Titel «Generationengeflecht» erschienen. 

Hier die ganze Ausgabe lesen

 

Interessiert?
Melde dich bei Astrid Bär, Leiterin Freiwilligenarbeit und Kulturelles
Pflegeheim Sennhof, Vordemwald
062 745 08 30, astrid.baer@remove-this.sennhof.ch

Auch andere Pflegeheime suchen Freiwillige für ihre E-Rikschas – bei dir in der Nähe nachfragen lohnt sich!